Dir werden auch keine exakten Suchvolumina im Google Keyword Planner angezeigt und du weißt nicht, welche Tools du sonst benutzen kannst? Dann solltest du dir den KWFinder mal genauer anschauen.
Ich nutze das Tool jetzt schon seit 2016 und kann es dir wärmstens empfehlen.
Mir gefällt zwar nicht alles am KWFinder, aber er stellt meines Erachtens die momentan beste Alternative zum Google Keyword Planner dar. Vor allem für diejenigen, die sich keine Profi-Tools für 100 € oder mehr im Monat leisten können.
Er kostet für 100 tägliche Keyword-Anfragen nur 29,90 $, also etwas über 25 € (bei jährlicher Zahlungsweise). Die Basisversion vom KWFinder, bei der 2 Keyword-Abfragen am Tag möglich sind, ist kostenlos. Wenn du dir einen kostenlosen Account erstellst, hast du sogar 5 Abfragen täglich frei.
Andere Tools, wie z. B. Longtail Pro oder keywordtool.io, sind deutlich teurer und bieten zum Teil weniger. Aber genug mit der Lobhudelei. Schauen wir uns den KWFinder mal genauer an!
1. Keyword-Recherche
Um das Suchvolumen eines Keywords abzufragen und weitere Keyword-Vorschläge zu bekommen, gibt man es einfach in der Suchmaske ein, wählt als Land Germany (DE) aus.
Als Sprache sollte man für die Keyword-Recherche in Deutschland nicht German auswählen, sondern Any Language, um fremdsprachige Suchbegriffe, die von deutschen Nutzern eingegeben werden, nicht auszuschließen.

Links auf der Ergebnisseite werden anschließend das gesuchte Keyword sowie Keyword-Vorschläge zusammen mit den Suchvolumina, Trends und anderen Kennzahlen angezeigt.
Auf der rechten Seite werden mittels des hauseigenen Tools SERPChecker die Webseiten angezeigt, die sich auf der ersten 9 Plätzen für das Keyword befinden, sowie diversen Metriken zur Konkurrenzanalyse und einer vom KWFinder errechneten Skala von 1 bis 100, die anzeigt, wie schwer es ist, für das eingegebene Keyword auf die erste Seite zu kommen:

Dabei zeigt das Keyword-Tool viele brauchbare Alternativen zum eingegebenen Keyword an:
Wie du im Screenshot sehen kannst, habe ich natürliches hundefutter eingegeben und bekomme sinnvolle Vorschläge wie hundefutter ohne getreide oder bio hundefutter angezeigt.
Scrolle ich weiter nach unten, finde ich weitere interessante Keywords wie kaltgepresstes hundefutter, gesundes hundefutter, hypoallergenes hundefutter.
Was mir jedoch nicht am KWFinder gefällt, ist das bei manchen Keywords inakkurate Suchvolumen. Wie beim Keyword Planner werden zum Teil Keywords in Gruppen zusammengefasst, z. B. Singular und Plural eines Keywords.
So wird zum Beispiel das Suchvolumen der Keywords kuh und kühe mit jeweils 33.100 angezeigt. Ein Check mit dem Profi-Tool Searchmetrics, das eine eigene Datenbasis nutzt, ergibt jedoch, dass das Suchvolumen für kuh bei etwa 23.900 und das für kühe bei 7.500 liegt.
1.1 Abfragen von Suchvolumina
Möchte man das einfach nur das Suchvolumen von mehreren Keywords abfragen, gibt man das Keywords nicht in die Suchmaske ein, sondern klickt auf den kleinen Link „Import keywords“ darunter. Dann öffnet sich ein Eingabefenster, in welches man Listen mit bis zu 200 Keywords eingeben kann. Alternativ kann man Keyword-Listen auch aus einer Datei mit max. 200 Keywords hochladen.
2. Deutung und Bedeutung der Metriken
Auf der linken und rechten Seite des KWFinders finden sich Metriken (CPC, PPC, DA, PA, etc.), die dir dabei helfen, einzuschätzen, wie viele Besucher du über ein Keyword bekommen könntest und wie stark die Konkurrenz für ein Keyword ist.
Im folgenden erkläre ich dir, was diese Metriken bedeuten und wie du sie für die Keyword-Recherche am besten nutzen kannst:
Trend
Zeigt an, wie oft wurde nach dem Keyword in den letzten 12 Monaten gesucht wurde (ein Balken ist ein Monat). Dadurch kann man feststellen, ob es für ein Keyword saisonale Schwankungen gibt.
Search (Suchvolumen): Zeigt an, wie oft nach einem Keyword durchschnittlich in einem Monat gesucht wird. Je nach Keyword klicken etwa 30-40% davon auf den ersten Platz, 10-20% auf den zweiten und ca. 10% auf den dritten Platz in den Suchergebnissen. Wie viele Besucher schätzungsweise bei welcher Platzierung über das Keyword kommen, wird auch über die Kennzahl Est. visits auf der rechten Seite angezeigt.
CPC (Cost-per-Click)
Der CPC gibt an, wie viel ein Klick kosten würde, wenn man eine Google AdWords-Anzeige zu diesem Keyword schaltet. Generell ist das nicht relevant für SEO, kann einem aber einen guten Hinweis darauf geben, ob sich mit einem Keyword Geld verdienen lässt oder nicht.
PPC (Pay-per-Click)
Gibt an, wie stark die Konkurrenz für ein Keyword bei Google AdWords ist. Ist ebenfalls nur bedingt relevant für SEO.
KD (Keyword Difficulty)
Gibt auf einer Skala von 0 bis 100 an, wie stark die Konkurrenz für ein Keyword ist. Dazu nimmt der KWFinder den Mittelwert aus dem SEO competitiveness rank (abgekürzt mit Rank in der rechten Tabelle im KWFinder) jeder URL aus den Suchergebnissen. Wie sich der Rank zusammensetzt, erkläre ich weiter unten.
Generell ist der DIFF/SEO competition-Wert ein guter Anhaltspunkt dafür, ob man für ein Keyword leicht oder schwer ranken kann. Allerdings ist er nicht sehr akkurat und muss immer differenziert betrachtet werden.
Erstens werden zur Errechnung des Ranks jeder einzelnen URL nur Off-Page- und keine On-Page-Faktoren in Betracht gezogen. Zweitens kann man durch diesen nicht ablesen, wie schwer es ist, auf einen bestimmten Platz für ein Keyword zu kommen. Er gibt lediglich an, wie stark alle Websites auf der ersten Seite im Mittel sind.
Auch die vom KWFinder Einschätzungen zur Stärke der Konkurrenz (go for it, super easy, easy, not hard, possible, hard, super hard, don’t do it) immer relativ zur eigenen Seite zu sehen. So braucht man um für Keywords zu ranken, die laut dem Tool possible sind, in vielen Fällen einen über Jahre gewachsene Website mit einem starken Linkprofil und sehr guter On-Page-Optimierung.
Für Keywords der Kategorien hard, super hard oder don’t do it kommt man in der Regel nur auf die ersten Plätze, wenn man ein riesiges Online-Portal wie Chip.de, Bild.de oder Focus ONLINE ist.
DA (Domain Authority)
Gibt an, wie stark das Linkprofil der gesamten Domain ist. Je geringer der Wert, desto schwächer ist die Domain. Websites mit einer DA von unter 20 kann man in der Regel recht leicht schlagen. Wie sich die DA genau berechnet, erfährt man auf der Website von Moz.
PA (Page Authority)
Gibt an, wie stark das Linkprofil der Unterseite ist, die in den Suchergebnissen für das Keyword rankt. Je niedriger der Wert, desto weniger Links hat die Unterseite und desto einfacher kann man sie in den Suchergebnissen überholen. Weitere Infos zur PA findest du hier.
Links
Anzahl der Backlinks, die das SEO-Tool Moz für die Unterseite gefunden hat.
FB
Zeigt an, wie oft die URL bei Facebook geteilt wurde.
EV (Estimated Visits per Month)
Geschätzte Klicks auf die Webseite für ein bestimmtes Keyword. Errechnet sich durch das Suchvolumen des Keywords und die durchschnittliche CTR (Click-Through-Rate) für die Position dieser Webseite in den Suchergebnissen).
LPS
Die LPS (Link Profile Strength) errechnet sich durch das Linkprofil einer URL und der dazugehörigen Domain. Dazu nutzt der KWFinder Metriken von Moz, wie z. B. DA und PA. Er ist ein guter Indikator für die Autorität einer Website und Ihrer Unterseiten.
Ob sich eine Webseite in den Suchergebnissen schlagen lässt, richtet sich jedoch auch nach der Stärke der eigenen Seite und der On-Page-Optimierung. Zudem sind die von Moz ermittelten Daten bezüglich des Link-Profils nicht unbedingt deckungsgleich mit denen von Google selbst, da die Crawler von Moz bei weitem nicht so leistungsstark wie die sind von Google und deutlich weniger Links aufzuspüren vermögen.
Est. visits (Estimated visits)
Zeigt an, wie viele Besucher jeden Monat über dieses Keyword auf die Seite kommen. Bitte beachte dabei, dass sich dieser Wert anhand von Durchschnittswerten für die CTR (Click-Through-Rate) errechnet. Das heißt die tatsächliche Besucheranzahl kann abweichen, z. B. bedingt durch die Suchintention, Werbeanzeigen oder SERP Features.
3. Fazit zum KWFinder
Der KWFinder ist übersichtlich, einfach zu bedienen und zeigt nicht nur Standard-Kennwerte wie Suchvolumen, Trend, CPC und AdWords-Konkurrenz, sondern auch eine Analyse der SERPs an, durch welche man leichter Keywords mit wenig Konkurrenz finden kann.
Er eignet sich im Gegensatz zu anderen Tools auch sehr gut für die deutsche Google-Suche. Zudem zeigt er dir für die meisten Keywords eine große Anzahl an potenziellen Alternativen an.
Was ich ebenfalls nicht mehr missen möchte, ist die Import-Funktion. Mit der kann ich CPC, Suchvolumen und Keyword Difficulty von bis zu 700 Keywords auf einmal abfragen.
Kurzum:
Der KWFinder ist meiner Meinung nach momentan die beste Alternative zum Google Keyword Planner und eines der besten Keyword-Tools auf dem Markt, dass ich ebenfalls allen Kunden meines SEO-Kurses empfehle.
Jetzt den KWFinder kostenlos testen!
Vorteile
- günstig
- nutzerfreundliches und optisch ansprechendes Design
- Verwendung auch mit Smartphone oder Tablet möglich
- einfache Bedienung
- Suchvolumen-Abfrage von bis zu 100 Keywords
- Zeigt eine große Anzahl an Keyword Suggestions an
- SERPChecker zeigt Suchergebnisse inkl. relevanter Metriken zur Konkurrenzanalyse an und errechnet auf einer Skala von 1 bis 100 wie stark die Konkurrenz ist
- eignet sich im Gegensatz zu anderen Keyword-Tools auch gut für die deutsche Google-Suche
Nachteile
- Zeigt zum Teil inakkurate Suchvolumina an (manche Keywords werden wie beim Keyword Planner in Gruppen zusammengefasst)
- Keine Prepaid-Buchungen oder flexiblere Aufteilung von Keyword-Abfragen möglich (anstatt 200 Abfragen am Tag wäre es schöner, wenn man 1400 pro Woche oder 6000 pro Monat hätte)
- Die Kennzahl Keyword Difficulty und die Beurteilung seitens des KWFinders, ob ein Keyword leicht oder schwer ist, ist recht schwammig
4. FAQ
Hier habe ich dir die Antworten auf die häufigsten Fragen zu häufigen Fragen zum KWFinder zusammengestellt:
Nein, das ist leider nicht möglich. Der KWFinder lässt sich nur im Rahmen der mangools Suite buchen und nicht einzeln.
Nein, es gibt keine kostenlose Variante des KWFinders mehr. Es gibt jedoch die Möglichkeit, ihn 10 Tage lang kostenlos zu testen.
Ja, UberSuggest stellt eine gute kostenlose Alternative zum KWFinder dar (auch, wenn ich glaube, dass das Tool nicht mehr lange kostenlos sein wird).
Allerdings musst du dort mit leichten Abstrichen rechnen. Die Daten von UberSuggest sind teilweise nicht so genau, es zeigt oft weniger Keyword-Vorschläge an und bietet keine Import-Funktion zu Massenabfrage von Keywords.
Die Seite mit der höchsten LPS (Link Profile Strength) ist nicht unbedingt immer die, die auch auf dem ersten Platz landet.
Die Anzahl und Qualität der Backlinks, die auf eine Domain und Seite zeigen, korrelieren zwar stark mit einem höheren Ranking, dennoch sind Backlinks letzten Endes nur ein Ranking-Faktor von hunderten.
Die Keyword-Daten vom KWFinder kommen aus unterschiedlichen Quellen, wie z. B. Moz, Majestic und dem Google Keyword Planner.