Die Einbettung von YouTube-Videos ist eine feine Sache. Man kopiert den Einbettungs-Code, fügt ihn in einen Blogartikel ein und schon wird das entsprechende YouTube-Video im Artikel angezeigt.
Dank der in WordPress integrierten Embed-Funktion geht das ganze sogar noch einfacher: Man kopiert einfach die YouTube-URL, fügt diese in den Artikel ein und schon ist es im Artikel drin.
Was den Datenschutz angeht, ist das jedoch nicht ganz unproblematisch.
Durch das Einbetten von YouTube-Videos werden diverse Verbindungen zu Google-Servern aufgebaut, durch welche mehrere Cookies im Browser deiner Leser gespeichert und Informationen über diese an YouTube und Googles-Werbedienst DoubleClick gesendet werden:
Und das schon bevor deine Leser auf das Video klicken!
Es gibt jedoch mehrere Lösungen, um das zu verhindern und YouTube datensparsamer einzubetten.
1. Einbetten mit Erweitertem Datenschutzmodus
YouTube selbst bietet die Möglichkeit, Embed-Codes zu generieren, bei dem keine Cookies gesetzt werden.
Dazu geht man unter dem YouTube-Video auf Teilen > Einbetten, scrollt herunter und setzt ein Häkchen bei Erweiterten Datenschutzmodus aktivieren:
PS: Ist übrigens ein sehr empfehlenswertes Video für alle, die einen Tritt in den Hintern brauchen!
Die Videos werden dann nicht von der Domain youtube.com, sondern von youtube-nocookie.com geladen:
<iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/nShlloNgM2E" frameborder="0" allow="autoplay; encrypted-media" allowfullscreen></iframe>
Die Methode hat jedoch zwei Nachteile:
Nachteil #1:
Du musst erstens den gesamten Blog nach YouTube-Videos durchsuchen und jedes einzelne durch den neuen Embed-Code ersetzen.
Nachteil #2:
Es werden immer noch diverse Verbindungen zu Google-Servern hergestellt (inkl. eines Cookies, das allerdings nur sehr wenige Informationen enthält), bevor der Nutzer überhaupt auf das Video geklickt hat:
Immerhin werden jetzt deutlich weniger Nutzerdaten an YouTube gesendet. Und gar keine mehr an den Werbedienst DoubleClick.
Aber das geht noch besser!
2. YouTube Lyte
Mit dem WordPress-Plugin YouTube Lyte (das übrigens vom Entwickler des beliebten Plugins Autoptimize kommt) kannst du YouTube-Videos noch datensparsamer einbinden.
Das Plugin bewirkt nämlich, dass lediglich das Vorschaubild von YouTube-Servern geladen wird. Das Video selbst wird erst geladen, nachdem der Nutzer auf den Play-Button geklickt hat.
Ein positiver Nebeneffekt:
Das Plugin verbessert die Ladezeit deiner Website (zu diesem Zweck wurde es eigentlich entwickelt).
Es erkennt dabei YouTube-Videos automatisch (auch in Form einfacher Links) und ersetzt sie durch die Zwei-Klick-Variante. Das heißt du musst nicht händisch Einbettungs-Codes ersetzen!
Vom Design her sieht das ganze fast genauso aus wie die normalen YouTube-Embeds:
Laut den Chrome Developer Tools wird dabei nur eine einzige Verbindung zu YouTube aufgebaut, nämlich die für das Vorschaubild:
Wenn du es noch datensparsamer möchtest, kannst du in den Einstellungen festlegen, dass Beitragsbilder auf dem eigenen Server zwischengespeichert werden.
Das sorgt dafür, dass keine externe Verbindung mehr zu YouTube aufgebaut wird.
Seit Version 1.7.2 lässt sich unter den Videos ein Hinweis-Text einblenden (um z. B. auf die Datenschutzerklärung zu verweisen):
Seit Version 1.7.3 werden YouTube-Videos auch nicht mehr von der Domain youtube.com, sondern von youtube-nocookie.com geladen. Das ist für den Datenschutz ebenfalls eine sehr sinnvolle Verbesserung!
Das nützliche Plugin Borlabs Cookie bietet nicht nur eine Opt-In-Lösung für JavaScripte, Facebook Pixel und Google Analytics, sondern auch die Möglichkeit YouTube-Videos nachzuladen.
Dabei bietet es gegenüber YouTube Lyte diverse Vorteile:
- Borlabs Cookie funktioniert auch für Vimeo-Videos und beliebige Inhalte, die per iframe geladen werden.
- Nuter können bei der Anzeige des Cookie-Banners die Zustimmung für alle externen Medien (also auch Google Maps, Vimeo-Videos etc.) auf einmal geben
- Es funktioniert auch ohne API-Key von YouTube
- Es wird regelmäßig aktualisiert und bietet deutschen Support
- Du brauchst kein zweites, drittes oder viertes Plugin für weitere externe Dienste (Borlabs Cookie ist eine All-in-One-Lösung!)
Ein eingebettetes Video mit Borlabs Cookies sieht so aus:
Das YouTube-Vorschaubild dabei von Borlabs Cookie auf deinem eigenen Server zwischengespeichert. Das heißt es wird keine Verbindung zu YouTube-Servern hergestellt, bevor ein Nutzer auf den Button klickt.
Wenn du dabei Bedenken bezüglich des Urheberrechts hat, kannst du das Thumbnail auch komplett deaktivieren.
Du möchtest noch mehr über Borlabs Cookie erfahren? Dann schau doch mal dir mal meinen ausführlichen Testbericht an: Borlabs Cookie: Mega-Anleitung und Testbericht (2020)
4. Extra Privacy for Elementor
Falls du den Page-Builder Elementor nutzt, kannst du auch mithilfe des Plugins Extra Privacy for Elementor in das Video-Widget eine Zwei-Klick-Lösung integrieren und so Videos von YouTube oder Vimeo erst nach dem Klicken laden.
Zusätzlich wird nach dem Klick auf den Play-Button ein Hinweis-Text angezeigt:
Auf der Website des Entwicklers kann man das Plugin in Aktion sehen.
5. Einen Link zu YouTube setzen
Die mit Abstand datensparsamste Methode, um deinen Besuchern ein YouTube-Video zu zeigen, ist ein einfacher Link zum Video, wie z. B.:
https://www.youtube.com/watch?v=nShlloNgM2E
Der Nachteil besteht natürlich darin, dass deine Nutzer dann deine Website verlassen und zu YouTube weitergeleitet werden.
Das ist dir vielleicht schon klar, aber der Vollständigkeit halber soll das hier nicht unerwähnt bleiben.