Die Katastrophe schlechthin:
WordPress spinnt und funktioniert nicht mehr fehlerfrei. Dir wird nur noch eine weiße Seite angezeigt und du kannst dich nicht mehr einloggen.
Eine solche Situation bringt Gewinner und Verlierer hervor. Der Gewinner hat in der Vergangenheit regelmäßig Backups durchgeführt und kann eine aktuelle Sicherung in nur wenigen Sekunden oder Minuten wiederherstellen.
Der Verlierer hat darauf verzichtet und schaut nun in die Röhre. Er darf von null anfangen.
Damit du definitiv zu den Gewinnern in einer solchen Situation zählst, zeige ich dir in diesem Beitrag Schritt für Schritt, wie du ein WordPress-Backup erstellen und im Notfall auch wiederherstellen kannst.
1. WordPress-Backup per Plugin erstellen
Die einfachste und schnellste Methode, um ein WordPress-Backup zu erstellen, ist per Plugins.
Ich nutzte seit vielen Jahren UpdraftPlus, das meiner Meinung nach eines der besten und umfangreichsten Backup-Plugins auf dem Markt ist.
Großer Vorteil:
Die Basis-Version des Plugins ist kostenlos.
Im Folgenden zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du Backup mit UpdraftPlus erstellst:
1.1 UpdraftPlus installieren
Mit über 3 Millionen aktiven Installationen ist UpdraftPlus eines der beliebtesten WordPress-Plugins überhaupt.
Du kannst es direkt in WordPress über die Plugin-Bibliothek installieren.
Installieren, aktivieren, loslegen!
1.2 Ein manuelles Erst-Backup machen
Bereits nach der Installation des Plugins fordert dich UpdraftPlus dazu auf, ein erstes Backup zu erstellen.
Über ein kleines Pop-up erscheint eine Einladung zu einem Rundgang, die du auf jeden Fall annehmen solltest, um dich mit dem Plugin vertraut zu machen.
Wir verzichten an dieser Stelle auf den Rundgang und führen direkt ein erstes manuelles Backup durch, um den Ist-Zustand deiner Website zu speichern und gegebenenfalls zukünftig wiederherstellen zu können.

Ein erfolgreiches Backup wird durch eine abschließende Meldung angezeigt.
Außerdem erscheint das gerade installierte Backup unter der Übersicht „Existing Backups“

Von hier aus könntest du später eine vorherige Version deiner Website wiederherstellen, sofern nach Änderungen Probleme auftreten.
Wie du eine Wiederherstellung mit UpdraftPlus durchführst, auch wenn du gar keinen Zugriff mehr auf das Backend von WordPress hast, erfährst du später.
Zunächst möchte ich dir im Detail die Einstellungsmöglichkeiten des Plugins vorstellen.
1.3 Regelmäßige Sicherungen einstellen
Im ersten Schritt solltest du einen automatischen Sicherungsplan erstellen.
UpdraftPlus bietet dir nämlich die Möglichkeit, Backups vollautomatisch in regelmäßigen Abständen zu erstellen, ohne dass du dich in das WordPress Backend einloggen musst.

Im Menüpunkt Einstellungen stehen dir beim Sicherungsplan zwei Kategorien zur Verfügung:
- Datei-Sicherungsplan
- Datenbank-Sicherungsplan
Für die meisten Blogs ergibt es Sinn, Dateien in wöchentlichen Backups zu sichern. Kürzere Zeitintervalle sind nur dann notwendig, wenn du täglich an deinem Blog arbeitest und mehrere Artikel pro Woche veröffentlichst.
Wöchentliche Backups, die im Bedarfsfall durch eine manuelles Backup ergänzt werden, dürften demnach mehr als genug sein.
Ein Datenbank-Backup hingehen kann gerne täglich ausgeführt werden.
1.4 Online-Speicher einstellen
Im zweiten Schritt wirst du nach einem externen Speicher gefragt.
UpdarftPlus ist in der Lage, automatisch erstellte Backups auf dieses Medium zu transferieren, um eine erhöhte Sicherheit deines Backups zu gewährleisten.
Sollte deine WordPress Installation nämlich komplett unbrauchbar sein (z.B. nach einem Hackerangriff), kannst du auf hier gespeicherte Backups in der Regel nicht mehr zugreifen. Eine externe Speicherung beugt diesem Risiko vor.
Du hast die Wahl zwischen mehreren externen Online-Speichern wie Microsoft One Drive, Dropbox oder Google Drive.
Da die Installation auf dem Google Drive besonders simpel ist und außerdem kostenlos ist, empfehle ich dir für die ersten Schritte diesen Online-Speicher.
Nachdem du dich für Google Drive entschieden hast, musst du im zweiten Schritt Online-Speicher und UpdraftPlus miteinander verknüpfen.
Hier macht es dir das Plugin relativ einfach, denn direkt nachdem du Google Drive ausgewählt hast, erscheint ein Link, der eine Authentifizierung bei Google ermöglicht.

Ein Klick auf diesen Link führt dich direkt zum Google Anmeldefenster, in dem deine Zugangsdaten erfragt werden.
Im zweiten Schritt musst du UpdraftPlus eine Schreibberechtigung für dein Google Drive erstellen…

…bevor du das Setup final abschließend kannst.
Nach einer erfolgreichen Verknüpfung beider Konten sollte eine Erfolgsmeldung in WordPress erscheinen.

1.5 Zu sichernde Dateien festlegen
Im letzten Abschnitt der UpdraftPlus Einstellungen wirst du nach den zu sichernden Dateien gefragt.
Hier beinhalten die Voreinstellungen bereits eine abschließende Auswahl, die du eigentlich nicht zu ändern brauchst.

Es existiert kaum ein Szenario, in dem es Sinn ergibt, nur Teile deiner Website zu sichern.
Heißt: Achte unbedingt darauf, dass alle Kontrollkästchen unter dem Menüpunkt „Zu Datei-Sicherung hinzufügen“ aktiviert sind.
1.6 Backups herunterladen
Die von UpdraftPlus erstellten Backups werden im Ordner „UpdraftPlus“ in deinem Google Drive abgespeichert.

Von hier aus kannst du direkt auf diese zugreifen und im Bedarfsfall herunterladen.
Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, speichert wichtige Backups zusätzlich auf einem externen und völlig autarken Datenträger wie einem USB-Stick.
1.7 Backups wiederherstellen
Ist der Fall der Fälle tatsächlich eingetreten und du bist auf die Wiederherstellung eines Backups angewiesen, erlaubt dir UpdraftPlus, Backups direkt über das Plugin wiederherzustellen.
Zwei Szenarien können hier eintreten:
Szenario 1: Zugriff auf WordPress
Bist du nach wie vor in der Lage, auf das WordPress Backend deiner Website zuzugreifen, bietet dir UpdraftPlus die komfortable Möglichkeit, das letzte zur Verfügung stehende Backup direkt in der Plugin Übersicht auszuwählen und wiederherzustellen.

Szenario 2: Kein Zugriff auf WordPress
Besteht die Möglichkeit nicht mehr, auf WordPress zuzugreifen, kommst du eventuell um eine Neuinstallation nicht herum.
In diesem Fall erscheint später auch kein Backup in der UpdraftPlus-Übersicht.
Bedeutet für dich: Manuell hochladen.
Wahlweise direkt in WordPress oder via FTP in den Ordner wp-content/updraft.

In beiden Fällen führt dich UpdraftPlus im Anschluss in das Wiederherstellungsmenü, das in 3 Schritte gegliedert ist.
Schritt 1
Im ersten Schritt wählst du alle Komponenten aus, die du wiederherstellen möchtest.

Das werden in 99 % aller Fälle alle Komponenten sein.
Schritt 2
Im zweiten Schritt wird UpdraftPlus dir eine kurze Bestätigung übermitteln, dass die Verarbeitung der Backup-Datei erfolgreich war und das Backup gestartet werden kann.

Zusätzlich könnest du hier Tabellen ausschließen, deren Wiederherstellung du nicht wünschst.
Auch hier gilt: Es wird wahrscheinlich kaum vorkommen, dass einzelne Tabellen ausgeschlossen werden sollen. Folglich brauchst du hier also keine Änderungen vorzunehmen.
Mit einem Klick auf „Wiederherstellen“ beginnt UpdraftPlus mit seiner Arbeit.

Schritt 3
Nachdem die Wiederherstellung hoffentlich erfolgreich war und deine Website nun wieder zu 100 % fehlerfrei funktioniert, gibt es für dich nur noch eines zu tun: Alte Verzeichnisse löschen.
Hierzu wird dich UpdraftPlus direkt im WordPress Backend auffordern.

Das war’s.
Nun kannst du so weitermachen, als ob niemals etwas gewesen wäre 😉
2. Manuelles Backup per FTP und PHPMyAdmin
Ein WordPress Backup mit einem Plugin wie UpdraftPlus durchzuführen ist sicherlich der einfache und komfortable Weg.
Wenn du jedoch Anfänger bist, kann es nicht schaden auch mal ein manuelles Backup via FTP und PHPMyAdmin durchzuführen. Auf diese Weise lernst du nicht nur das WordPress Backend selbst, sondern auch die Struktur darum besser kennen. Das erhöht mit Sicherheit dein Verständnis bezüglich der gesamten Webseitenstruktur.
Wie du ein FTP-Backup durchführst, zeige ich dir nun Schritt für Schritt.
2.1 Dateien über FileZilla herunterladen
Im ersten Schritt benötigst du zunächst ein FTP-Programm wie beispielsweise FileZilla, das du hier kostenlos herunterladen kannst.
Bei FileZilla loggst du dich im Anschluss mit deinen FTP-Zugangsdaten ein, die du bei deinem Hoster erfragen kannst. Diese bestehen aus einem Servernamen, einem FTP-Benutzernamen und einem FTP-Passwort.
Nach dem Login liegt dir bereits deine gesamte WordPress Installation zu Füßen.
Theoretisch musst du hier nicht alles sichern, um ein vollständiges und funktionierendes Backup durchzuführen, da nicht alle Dateien individuellen Charakter besitzen, sondern schlichtweg WordPress Systemdateien sind, die auch im Rahmen einer Neuinstallation 1 : 1 erzeugt werden würden.
Natürlich ist es nicht falsch, den gesamten WordPress-Ordner zu sichern.

Wichtig sind folgende drei Ordner/Dateien:
- wp-content
- wp-config.php
- .htaccess
Übrigens: Sichern in diesem Zusammenhang bedeutet: Herunterladen.
Empfehlen würde ich dir hier unbedingt, die gesicherten Daten auf einem externen, autarken Datenträger zu speichern.
2.2 Dateien über FileZilla wiederherstellen
Möchtest du die gesichert Dateien später wiederherstellen, genügt ein Upload über FileZilla.
Solltest du WordPress neu installiert haben, musst du gegebenenfalls bereits vorhandene Dateien in deinem Webspace ersetzen.
Du musst übrigens hier nicht alle Dateien uploaden. Hier kannst du Zeit sparen und dich zunächst nur auf die drei im vorherigen Abschnitt erwähnten Dateien konzentrieren.
2.3 Datenbank über PHPMyAdmin sichern
Die Datensicherung über FileZilla ist nicht der einzige Arbeitsschritt, der bei einem manuellen WordPress Backup auf dich wartet.
Auch die Datenbank muss unbedingt gesichert werden. Erst die Datenbank stellt nämlich ein sinnvolles Verhältnis zwischen den einzelnen Dateien her und sorgt für Ordnung in deiner WordPress Installation.
Eine Datenbanksicherung führst du über PHPMyAdmin aus.
Der Zugriff erfolgt in der Regel direkt über deinen Hoster.
Für die Anmeldung benötigst du nun einige Daten, die du bei der WordPress Installation in deiner wp-config.php Datei eingetragen hast.
Vergessen?
Kein Problem: Über FileZilla kannst du die Datei herunterladen und mithilfe eines Texteditors direkt darauf zugreifen.
Die Datei bitte nicht schließen, wir benötigen die Informationen gleich nochmal!

Direkt nach dem Login in PHPMyAdmin kannst du mit der Arbeit beginnen.
In der linken Spalte findest du nun zahlreiche verschiedene Datenbanken.
Deine ganze Konzentration sollte jedoch ausschließlich der Datenbank gelten, deren Name in der wp-config.php Datei unter ‚DB_NAME‘ zu finden ist.
Wähle diese Datenbank aus.
Nun sollten zahlreiche Tabellen in Untermenüs erscheinen. Wir bleiben jedoch in der ersten Ebene, schließlich ist es nicht unser Ziel, einzelne Tabellen, sondern die ganze Datenbank zu sichern.
Mit einem Klick auf „Exportieren“ und einem anschließenden „OK“ startet der Download der Datenbank automatisch. Erstellt wird eine Datei, die leicht an der Endung .sql zu erkennen ist.

Herzlichen Glückwunsch!
Deine Datenbank ist nun gesichert und bildet zusammen mit den Daten, die du zuvor über FileZilla gesichert hast, ein vollständiges WordPress Backup.
2.4 Datenbank über PHPMyAdmin wiederherstellen
Die Wiederherstellung einer Datenbank erfolgt ähnlich simpel wie auch die Wiederherstellung deiner WordPress-Dateien in FileZilla.
Direkt in der PHPMyAdmin-Oberfläche findest du den Reiter „Importieren“
Hier musst du lediglich deine Datenbank-Datei auswählen, die du zuvor gesichert hast und mit einem Klick auf „OK“ hochladen.

Fertig.
Datenbank und WordPress-Dateien sind nun wiederhergestellt und bereit für den Einsatz.
3. Schnelles Datenbank-Backup machen
Wie bereits in einem vorherigen Kapitel erwähnt, sollte die Datenbank in kürzeren Abständen gesichert werden, als die Dateien.
In deiner Datenbank finden sich zum Beispiel auch die Kommentare deiner Leser und es wäre schließlich sehr schade, wenn Teile dieser verloren gehen würden.
Die gute Nachricht:
UpdraftPlus ermöglicht dir, ein solches Datenbank-Backup schnell und komfortabel durchzuführen.
Wähle hierzu zunächst unter „Sicherung/Wiederherstellung“ die Schaltfläche „Jetzt sichern“.
Starte also ein manuelles Backup.
Einziger Unterschied zu einem vollständigen Backup: Es soll nicht die gesamte Website, sondern lediglich die Datenbank gesichert werden.
Folglich musst du das Häkchen bei „Deine Dateien zur Sicherung hinzufügen“ entfernen.

Mit einem Klick auf „Jetzt sichern“ wird ein Backup deiner Datenbank erstellt und direkt an deinen Remote-Speicher gesendet.
4. Schnelles Post-Backup machen
Möchtest du lediglich deine WordPress Posts oder sogar nur einen individuellen Beitrag sichern, kannst du dich eines in WordPress integrierten Werkzeugs bedienen: dem WordPress Exporter/Importer.
Dieser erstellt ein Backup in Form einer XML-Datei.
Unter „Werkzeuge > Daten exportieren“ kannst du genau eingrenzen, was gesichert werden soll und was nicht.
Eingrenzen lässt sich das Post-Backup nach Kategorien, Autoren, Datum und Status.

Möchtest du die gesicherten Beiträge später wiederherstellen, erfolgt dies mithilfe der Funktion „Daten importieren“. Hier wählst du zunächst den WordPress Importer aus…

…und im Anschluss lädst du die XML-Datei hoch, die deine gewünschten Beiträge enthält.
5. Welches Backup-Plugin sollt
Das bereits ausführlich vorgestellte UpdraftPlus ist nicht das einzige empfehlenswerte WordPress-Backup-Plugin auf dem Markt.
Es gibt noch weitere gute Plugins, die sich für dich und deine Situation eignen könnten. Dazu gehören:
In folgendem Beitrag stelle ich dir alle Plugins im Detail vor: Die 6 besten WordPress-Backup-Plugins in 2025 (5 kostenlos)
6. Was gibt es bei WordPress-Backups zu beachten?
Hier findest du vier wichtige Dinge, die du beim Erstellen und Einrichten von WordPress-Backups beachten solltest:
6.1 Häufigkeit
Die Zeitintervalle deiner Backups sollten unbedingt an deine Website angepasst sein.
Wenn du nur wenige neue Artikel pro Monat veröffentlichst, bist du mit einem monatlichen Komplett-Backup gut beraten.
Wer hingegen mehrere neue Inhalte pro Woche produziert und zudem immer wieder Änderungen am Design oder der Struktur seiner Website vornimmt, der sollte unbedingt auch Backups in sehr kurzen Zeitabständen durchführen.
Generell würde ich dir empfehlen, nach umfangreichen Änderungen immer ein manuelles Backup durchzuführen.
Auch ein tägliches Datenbank-Backup solltest du unbedingt in Betracht ziehen. In der Datenbank werden schließlich wichtige Inhalte wie beispielsweise Kommentare deiner Besucher gespeichert.
6.2 Backup an Remote Location
Ein Backup ist sicherer, wenn du es getrennt von deiner Website verwahrst. Denn sonst hast du ein Problem, wenn dein Server einen Totalausfall hat.
Und du solltest dich niemals darauf verlassen, dass dein Hoster bei einem Totalausfall alle Daten von seinem Backup-Server oder -Rechenzentrum wiederherstellen kann. Das hat zum Beispiel ein Brand beim französichen Hosting-Riesen im März 2021 gezeigt.
Wie gut, dass viele Backup-Plugins, darunter auch Updraft Plus, eine schnelle und sichere Übertragung deiner Datei- und Datenbank-Backups an externe Cloud-Speicher oder FTP-Server ermöglichen.
6.3 Datenschutz
Auch beim Thema WordPress Backups solltest du den Datenschutz auf keinen Fall vernachlässigen. Backups enthalten eine Fülle an personenbezogenen Daten deiner Nutzer, die einen DSGVO-konformen und sicheren Umgang erfordern.
Besonders auf diese Punkte solltest du unbedingt achten:
Verschlüsselte Verbindung
Beim Down- und Upload eines Backups mittels FileZilla solltest du eine verschlüsselte Verbindung nutzen, wie z. B. SFTP oder SSH.
Die meisten modernen und guten Hoster sollten dir das jedoch zur Verfügung stellen.
Remote Location in der EU
Überträgst du Backups an einen externen Cloud-Dienst oder FTP-Server, sollte dessen Serverstandort innerhalb der EU sein.
Denn die Übertragung personenbezogener Daten an Server außerhalb der EU ist an größere Hürden geknüpft oder kann sogar ganz untersagt sein.
Insbesondere Datentransfers in die USA sind durch Ungültigwerden des EU-US Privacy Shields, einem Datenschutzabkommen zwischen EU und USA, problematisch geworden.
Ausführliche Infos und Ratschläge zum Umgang mit US-Datentransfers findest du in diesem Artikel von Rechtsanwalt Dr. Schwenke.
AV-Verträge
Verarbeitet ein Dritter personenbezogene Daten, die du erhebst, ist mit diesem Datenverarbeiter unbedingt ein AV-Vertrag (Vertrags zur Auftragsverarbeitung) zu schließen.
Und da genau das bei einer Remote Location der Fall ist, wird ein solcher AV-Vertrag zwingend vorausgesetzt.
Entscheidend ist hier jedoch, wie der Dienst mit deinen Daten umgeht. Während Dropbox keinen Zugriff auf deine Daten besitzt (per AGB ausgeschlossen) und du alleiniger Besitzer dieser bleibst (hier wäre also nicht zwingend ein AV-Vertrag notwendig), räumen sich Google und Apple für ihre Cloud-Dienste ein einfaches, weltweites Nutzungsrecht ein. Hier wäre also ein AV-Vertrag zwingend erforderlich, da Google und Apple theoretisch Zugang zum Inhalt deiner Backups hätten.
Leider bietet gerade Google diesen Vertrag nur für den kostenpflichtigen Google Workspace an.
Sollten also deine Backups personenbezogene Daten (IP-Adresse, E-Mail-Adressen, etc.) enthalten, lässt sich das kostenlose Google Drive nicht rechtssicher nutzen.
Mehr zu diesem Thema findest du bei eRecht24.
Speicherdauer im Blick behalten
Die DSGVO schreibt im Artikel 5 vor, dass personenbezogene Daten nur solange gespeichert werden dürfen, wie es für den jeweiligen Zweck erforderlich ist.
Im Zusammenhang mit der Aufbewahrung von Backups bedeutet das: Ältere Backups solltest du sofort löschen, wenn du diese nicht mehr benötigst und neuere Sicherungen existieren.
7. Staging als Ergänzung oder Alternative
Eine gute Alternative oder Ergänzung zu klassischen Backups kann das sogenannte Staging sein.
Mithilfe von Staging erstellst du eine identische virtuelle Version deiner Website. Innerhalb dieser virtuellen Staging-Umgebung kannst du Änderungen am Inhalt, am Code oder am Design der Seite vornehmen, ohne dass dies Auswirkungen auf die Live-Version deiner Website hat.
Durch Staging wird also die Gefahr von fehlerhaften Code-Änderungen, die in 95 % aller Fälle dazu führen, dass du überhaupt ein Backup benötigst, komplett gebannt.
So kannst du zum Beispiel ein Plugin- oder Theme-Update zunächst innerhalb der Staging-Umgebung testen, bevor du es auf deine Live-Website überträgst.
Das Staging-Plugin meiner Wahl, das übrigens gleichzeitig eine normale Backup-Funktion mitbringt, ist WP Staging. In diesem Artikel findest du eine umfassende Anleitung und einen Testbericht dazu: WordPress Staging: Der ultimative Guide zur Einrichtung einer Testumgebung
8. FAQ
Hier findest du Antworten auf häufige Fragen rund um WordPress-Backups:
Ein Backup einer WordPress-Multisite kannst du zum Beispiel mit WP Staging Pro, UpdraftPlus Premium oder BackupBuddy erstellen.
Moderne Backup-Plugins wie UpdraftPlus sichern WooCommerce und die zugehörigen Datenbanken automatisch mit. WooCommerce selbst empfiehlt den Einsatz von Jetpack.
Theme-Einstellungen lassen sich wahlweise direkt über das Theme selbst sichern (in der Regel nur bei Premium-Themes möglich) oder mithilfe von Backup-Plugins wie UpdraftPlus.
Backups auf WordPress.com werden mithilfe des „Export-Tools“ erstellt. Dieses findest du direkt im Backend deines Blogs. Mithilfe dieses Tools kannst du deine Website auch auf andere Systeme übertragen.
Bei einem inkrementellen Backup werden nur die Dateien gesichert, die sich im Vergleich zum letzten Backup geändert haben. Dadurch werden deutlich weniger Dateien gesichert, was sowohl die Größe der Sicherung, also auch den Zeiteinsatz deutlich verkleinert.
Der Nachteil: Es kann sein, dass du im Fall der Fälle mehrere Sicherungen einspielen musst, um eine vollständige Version deiner Website zu erhalten.
Manche Backup-Plugins, unter anderem auch UpdraftPlus, sind in der Lage, inkrementelle Backups zu erstellen. Meist ist diese Funktion jedoch erst ab der Premium-Version verfügbar.
Da gibt es drei Möglichkeiten:
- Du fragst deinen Hoster, die Website wieder herstellen kann (bei den meisten Hostern werden Dateien und Datenbanken für mindestens eine Woche gesichert)
- Google-Cache (einfach cache: und deine URL bei Google eingeben und du kommst auf die letzte Version, die Google von deiner Seite gespeichert hat)
- Die Wayback-Machine des Internet Archives
Bei beiden kann es jedoch sein, dass Seiten nur unvollständig vorhanden sind. Ein richtiger Ersatz für Backups sind sie also nicht.
Viele Backup-Plugins bieten die Funktion, eine WordPress-Website auf einem anderen Server zu klonen. Dazu gehören Duplicator, WP Staging Pro, UpdraftPlus Premium und BackupBuddy.