Alleine im WordPress-Repository befinden sich ca. 1.000 SEO-Plugins.
Dazu kommen noch hunderte Premium-Plugins, die allesamt bessere Rankings versprechen....
Aber welche davon sind jetzt wirklich empfehlenswert? Welche Tools brauchst du wirklich und auf welche kannst du getrost verzichten?
Um diese Fragen zu beantworten, habe ich dir meine 21 Lieblings-Plugins zusammengestellt.
Plugins, die dir bei der On-Page-Optimierung deiner WordPress-Website enorm helfen und viel Arbeit abnehmen können.
Alle Plugins habe ich selbst ausprobiert und nutze sie zum Teil schon seit Jahren.
Darunter sind auch ein paar echte Geheim-Tipps!
Und nein, falls du dich wunderst:
Yoast SEO gehört nicht (mehr) dazu.
Aber dazu gleich mehr...
1. Allgemeine SEO-Plugins
Bevor du spezielle Plugins zur Feinabstimmung installierst, solltest du ein allgemeines SEO-Plugin installieren.
Ein allgemeines Plugin ergänzt WordPress um die wichtigsten SEO-Funktionen wie:
- Festlegen von Meta-Titel und -Beschreibung
- Erstellen einer Sitemap
- Festlegen von Robots-Meta-Tags (noindex, nofollow etc.) für einzelne Posts, Posttypen und Taxonomien in WordPress (übersetzt: du willst kontrollieren können, welche Seiten im Google-Index landen und welche nicht)
1.1 Rank Math

Yoast SEO war lange Zeit der unangefochtene Platzhirsch unter den SEO-Plugins.
Diese Zeiten näheren sich doch so langsam dem Ende.
Denn zum einen hat sich Yoast SEO durch mehrere Dinge in den letzten Jahren selbst ins Aus geschossen:
- Schlechte Performance (weshalb ich Features wie den Textlink-Zähler und die Linkvorschläge standardmäßig deaktiviere)
- Verschlafen wichtiger SEO-Entwicklungen (z. B. zählt Yoast SEO Premium erst seit Version 10, eingeführt im März 2019, verschiedene Schreibweisen eines Keywords als ein Keyword und bis heute nur in Englisch)
- Zum Teil gruselige Entwicklungsfehler (mit der Einführung von Yoast 7.0 z. B. wurde die Einstellung zur Weiterleitung von Medien-URLs versehentlich auf Nein gestellt)
- Zuletzt eine zweifelhafte Werbeaktion am Black Friday 2019 (bei der im gesamten Dashboard von WordPress ein Werbebanner angezeigt wurde. Pfui!)
- Eine zu teure Premium-Version (vor allem für Agenturen, für 100 Lizenzen gibt es zwar 40 % Rabatt, aber Yoast SEO Premium kostet dann immer noch 4.345 € pro Jahr)
Zum anderen hat ein neuer Hirsch das Revier betreten:
Das Plugin Rank Math von MyThemeShop.
Und das hat es in sich!
Denn das noch recht junge Plugin (eingeführt erst im November 2018) bietet alle Funktionen, die Yoast SEO Premium bietet (Ja, richtig gehört, die Premium-Version!).
Mit einem kleinen, aber feinen Unterschied:
Es ist komplett kostenlos und schlägt nicht mit 79 € pro Jahr zu Buche!
Es bietet sogar noch ein bisschen mehr als Yoast SEO Premium, wie z. B. ein Modul für lokales SEO, Einstellungen für Rich Snippets und eine Schnittstelle zur Google Search Console.
Auch bietet Rank Math mehr Einstellungen für Fortgeschrittene:
So kannst du z. B. die im September 2019 eingeführten Meta-Tags zur Steuerung der maximalen Textlänge, Vorschauvideolänge und Vorschaubildgröße festlegen.
Oder festlegen, ob leere Kategorie und Tags automatisch auf noindex gestellt werden sollen oder nicht.

Großartig an Rank Math finde ich auch:
Es ist möglich (durch Hinzufügen eines kleinen Filters), mehr als 5 Fokus-Keywords anzugeben, was der finale Grund war Yoast den Rücken zu kehren:

2. Ladezeitoptimierung
Die Ladezeit einer Webseite ist schon seit 2010 ein Ranking-Faktor.
In den letzten Jahren hat er jedoch an Bedeutung gewonnen. Denn der Anteil der Nutzer, die über (meist langsamere) Mobilgeräte surfen, ist immer größer geworden und hat schon lange den Anteil von Desktop-Nutzern überholt.
Im Folgenden stelle ich dir 6 Plugins zur Ladezeitoptimierung vor, die es in sich haben:
2.1 WP Rocket

WP-Rocket ist das aktuell beste All-in-One-Plugin zur Optimierung deiner Ladezeit und deiner Core Web Vitals.
Ich habe schon diverse andere Optimierungs-Plugins (wie z. B. NitroPack oder FlyingPress) getestet, erziele aber mit WP Rocket die besten Ergebnisse.
Es bietet nicht nur eine ausgezeichnete Page-Caching-Funktion (mit Preloading), sondern auch viele weitere Funktionen, um die Performance deiner WordPress-Website zu verbessern:
- Zusammenfassung und Minimierung von HTML, CSS und JS
- Laden von Critical CSS (eine meiner Lieblingsfunktionen)
- Deaktivieren von Emojis und Embeds
- Zusammenfassen von Google Fonts
- Kontrollieren von Heart Beart
- Lazy Loading für Bilder, Videos und iframes
- Datenbank-Bereinigung
- Nicht verwendete CSS entfernen (seit Version 3.9)
Es ist zudem komplett auf Deutsch, hat eine aktive Facebook-Community und ist sehr gut dokumentiert (die Dokumentation ist ebenfalls auf Deutsch verfügbar).
Ich erreiche mit WP Rocket für die meisten meiner Blogartikel und Seiten auf Blogmojo PageSpeed-Scores von 95 bis 100.
Und ja, nicht nur auf dem Desktop, sondern auch mobil:

Zudem erreichen meine Seiten sehr gute Werte für alle drei Core Web Vitals (CLS, FID und LCP):

Und nein, natürlich ist WP Rocket kein Muss.
Du kannst viele der Funktionen auch durch eine Kombination aus eigenen Einträgen in die .htaccess (für gzip, Browser-Caching etc.) und kostenlosen Plugins erreichen, wie z. B. Autoptimize und Cache Enabler.
Aber, wenn du dir Fummelarbeit ersparen willst und lieber nur ein Plugin installieren möchtest anstatt drei, vier oder fünf, dann ist WP Rocket das Richtige für dich.
2.2 EWWW Image Optimizer

Nicht optimierte Bilder können sich stark auf die Ladezeit der eigenen Website auswirken.
Das ist weder gut für Besucher noch für das Ranking!
EWWW Image Optimizer schafft Abhilfe, indem es alle PNG- und JPG-Dateien, die du in WordPress hochlädst, automatisch komprimiert (wodurch sich deren Größe mitunter um 40 oder 50 Prozent verringern kann).
Zusätzlich kannst du mit dem EWWW Image Optimizer alle Bilder massenhaft optimieren, die du in der Vergangenheit hochgeladen hast. Selbst Bilder, die sich nicht im Upload-Verzeichnis von WordPress befinden, wie z. B. in das Theme integrierte Bilder oder in eigenen Bilder-Verzeichnissen!
2.3 Autoptimize

Autoptimize ist eines der besten kostenlose Plugins, um die Größe und die Anzahl deiner Requests deiner Website zu reduzieren.
Dazu fasst Autoptimize die CSS- und JavaScript-Dateien, die vom Theme, von Plugins oder von WordPress selbst geladenen werden, zu weniger Dateien zusammen. Zudem werden diese verkleinert, indem das Plugin unnötige Leerzeichen oder Kommentare aus den Dateien entfernt.
Vor allem bei überladenen Themes mit großem Funktionsumfang (z. B. Avada, Enfold oder anderen Themes von ThemeForest) lässt sich die Ladezeit deutlich minimieren.
Früher lief das Plugin noch nicht so reibungslos und hat mir öfter mal das Design zerschossen. Mittlerweile ist Autoptimize jedoch mit den meisten Themes und Plugins kompatibel!
Sollte die Benutzung von Autoptimize doch zu Darstellungsfehlern führen, kannst du dies in der Regel durch Experimentieren mit den Einstellungen beheben.
Zum Beispiel kannst du bestimmte CSS-Dateien von der Minifizierung und Zusammenfassung ausschließen oder, falls nötig, die Minifizierung bzw. Zusammenfassung von entweder CSS- oder Javascript-Dateien ganz ausschalten.
2.4 Regenerate Thumbnails
Regenerate Thumbnails zählt zu den Standard-Plugins, die ich auf jeder meiner WordPress-Websites installiert habe.
Bilder werden bei WordPress standardmäßig in mehreren Größen abgespeichert.
Die Größen kannst du unter Einstellungen > Medien festlegen, dort lassen sich auch eigene benutzerdefinierte Bildgrößen anlegen (z. B. 800 × 450 Pixel für Beitragsbilder).
Das Problem dabei: Wenn du nachträglich die Größe eines Bildes änderst, die Bilder aber bereits hochgeladen hast, musst du sie mit einer neuen Version ersetzen, was bei vielen Bildern sehr viel Arbeit macht.
Regenerate Thumbnails erstellt dir neue Versionen aller Bilder in der Mediathek mit den neuen Bildgrößen – ganz automatisch mit einem Knopfdruck.
Gerade nach Theme-Wechseln, Relaunches oder einer Design-Überarbeitung ist das Plugin unverzichtbar.
2.5 Cache Enabler

Cache Enabler ist ein simples, aber sehr gutes Caching-Plugin.
Es speichert deine Seiten als statische HTML-Dateien und stellt diese Besuchern zur Verfügung, ohne dass jedes Mal PHP ausgeführt und Datenbankabfragen durchgeführt werden müssen.
Damit kannst du die Ladezeit deiner Website enorm verbessern – vor allem bei Shared-Hosting-Paketen, die nicht allzu viel Leistung bieten.
Cache Enabler ist kostenlos, sehr schlank, lässt sich in unter zwei Minuten einrichten und ist kompatibel mit den meisten anderen Plugins.
2.6 Geheimtipp: perfmatters

perfmatters ist ein Performance-Plugin, das ursprünglich von Brian Jackson (dem ehemaligen CMO von Kinsta) und seinem Bruder Keely entwickelt wurde.
Das Plugin deaktiviert überflüssige Funktionen von WordPress, Themes und Plugins, wodurch sich die Ladezeiten drastisch verbessern lassen.
Du kannst u. a. folgende Dinge deaktivieren:
- Emojis
- Dashicons
- Google Maps
- Google Fonts
- Heartbeat API
- XML-RPC
- REST-API
Außerdem kannst du perfmatters verwenden, um Skripte und Styles auf einer Seite oder einem Beitrag zu deaktivieren.
Besonders praktisch ist das für Plugins, die auf der gesamten Website Skripte laden, selbst wenn du sie nur auf einer Seite benötigst – zum Beispiel Kontaktformular-Plugins.

Mit der Script-Manager-Funktion kannst du exakt steuern, welche Skripte auf welchen Seiten geladen werden sollen.

Darüber hinaus bietet perfmatters zahlreiche weitere Funktionen, z. B. DNS-Prefetching, Lazy Loading, Preloading, lokale Google Fonts und vieles mehr.
3. Interne Verlinkung und ausgehende Links
Zu einer guten On-Page-Optimierung gehört zum einen das Überprüfen ausgehender Links, zum anderen das Setzen interner Links.
Folgende Plugins können dir dabei helfen und dir viel Arbeit abnehmen:
3.1 Geheimtipp: LinkWhisper

LinkWhisper ist mein Lieblings-Tool, um interne Verlinkungen zu finden, zu erstellen und zu verwalten.
Das Plugin analysiert automatisch deine Inhalte, schlägt passende interne Links vor und zeigt dir sogar, welche Seiten zu wenige interne Links erhalten.
So kannst du deine interne Linkstruktur mit wenigen Klicks verbessern.

Besonders hilfreich ist die Möglichkeit, nach Themen oder Keywords zu filtern und so gezielt passende Linkziele zu finden.

Mit einem Klick kannst du vorgeschlagene Links hinzufügen, anpassen oder verwerfen.
3.2 Broken Link Checker

Der Broken Link Checker durchsucht automatisch deine Website nach defekten Links.
Das Plugin hat einen großen Vorteil gegenüber externen Broken-Link-Checkern und Site-Audit-Tools wie Screaming Frog:
Du kannst kaputte Links nicht nur ausfindig machen, sondern auch gleich beheben.
3.5 Redirection

Redirection ist ein Klassiker, wenn es um Weiterleitungen geht.
Es erlaubt dir nicht nur, Redirects bequem über den WordPress-Adminbereich hinzuzufügen, sondern loggt auch alle 404-Fehler aus deiner Website.
4. Indexierung
Hier findest du alle Plugins, die bei der Indexierung deiner WordPress-Website helfen:
4.1 Geheimtipp: Instant Indexing for Google

Das Plugin Instant Indexing for Google (von Rank Math) ermöglicht es dir, neue Beiträge und Aktualisierungen blitzschnell an Google zu übermitteln.
Es nutzt die Google Indexing API, sodass neue Inhalte innerhalb weniger Minuten indexiert werden können – ein wertvoller Vorteil, wenn du News oder zeitkritische Inhalte veröffentlichst.
4.2 XML Sitemap & Google News

XML Sitemap & Google News erstellt zwei nützliche Sitemaps für deine Website:
- Eine klassische XML-Sitemap für Google
- Eine Sitemap für Google News, welche unabdingbar ist, damit deine Artikel in den News auftauchen
5. Keyword-Recherche und -Monitoring
Die folgenden Plugins erlauben dir Keyword-Recherche und/oder Keyword-Monitoring direkt in WordPress:
5.1 bananacontent

bananacontent ist ein Keyword-Recherche- und Redaktions-Tool, das als Plugin direkt im WordPress-Backend läuft.
Du erhältst Keyword-Ideen, Suchvolumen, Konkurrenzdaten und kannst Artikel direkt in WordPress ausarbeiten.

Eine integrierte Konkurrenzanalyse zeigt dir, wie stark andere Seiten für ein Keyword aufgestellt sind.

5.2 Rankie

Rankie ist ein Rank-Tracking-Plugin, mit dem du Keyword-Rankings innerhalb von WordPress monitoren kannst.
Es zeigt dir historische Daten, Tagesrankings und schlägt neue Keywords basierend auf Besucheranfragen vor.

6. Rich Snippets und strukturierte Daten
Hier findest du Plugins, die dir helfen, strukturierte Daten und Rich Snippets umzusetzen:
6.1 LuckyWP Table of Contents

LuckyWP Table of Contents fügt automatisch Inhaltsverzeichnisse in deine Beiträge ein.
Die Inhaltsverzeichnisse verbessern die Nutzererfahrung, ermöglichen Sprungmarken und können sogar als Rich Snippet in den Suchergebnissen erscheinen.
6.2 WP Recipe Maker

WP Recipe Maker ist das beste Plugin, um Rezepte mit strukturierten Daten auszustatten.
Es erzeugt automatisch Schema-Markup, das für Rich Snippets in den Google-Suchergebnissen sorgt.

6.3 Schema Pro

Schema Pro ist eine Premium-Lösung, um strukturierte Daten für unterschiedliche Inhaltstypen anzulegen.
Du kannst damit u. a. Bewertungen, Events, FAQs, Produkte oder How-to-Anleitungen markieren.

Dank Setup-Assistent legst du in wenigen Schritten fest, auf welche Inhalte welches Markup angewendet werden soll.

7. Sonstige SEO-Plugins
Hier findest du sonstige nützliche SEO-Plugins, die nicht in die anderen Kategorien passen:
7.1 Hide SEO Bloat

Du willst weiterhin mit Yoast SEO arbeiten und nicht zu Rank Math wechseln?
Dann nutze es in Kombination mit Hide SEO Bloat!
Das Plugin kann Werbung, überflüssige Elemente und nervige Benachrichtigungen von Yoast SEO im WordPress-Dashboard verbergen, unter anderem:
- Die Boxen "Probleme" und "Benachrichtigungen"
- Die Sidebar "Yoast Empfehlungen für dich"
- Die Box "Upgrade auf Yoast SEO Premium" am Ende aller Yoast-Einstellungsseiten
- Den Problemzähler im Menü
- Den Menüpunkt mit dem Yoast-Icon im Top-Menü
Dabei kannst du auswählen, welche Elemente von Yoast du entfernen und welche du behalten möchtest.
8. FAQ
Hier findest du Antworten auf häufige Fragen rund um SEO-Plugins:








